Wir Menschen sind gefangen

in Dualität, Missgunst und Gier, Abgrenzung, Ausgrenzung und Besserwisserei.

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  • Arm
  • Tag
  • Nacht
  • Licht
  • Schatten
  • Heilig
  • Schuldig

Um aufzuwachen und uns zu verbinden brauchen wir neues, besser noch: alt bewährtes Werkzeug.

Rückanbindung und Erinnerung.

Wenn wir mit Anderen sprechen, wollen sie alle Frieden. Aber: wo fängt Frieden an?

Im Aussen, bei den Anderen, am Ende der Erde oder BEI UNS SELBST ?

Wenn wir diesen Frieden, dieses innere Gleichgewicht in uns selbst kultivieren, anstatt mit dem Finger auf

"DICH, DU, IHR" zu zeigen, wir bei uns selbst anfangen, beginnt eine Umdrehung, ein Erkennen, daß wir alles in uns selbst tragen. Jegliche Abgründe und Potentiale, sowohl in positiver als auch negativer Art.

Dann wird es wirklich interessant.

Alles, was wir kritisieren, hat etwas mit uns selbst zu tun?

JA!

Besonders die Dinge, die uns zur Weissglut bringen. Je stärker die Gefühle, desto mehr Ungleichgewicht.

Was tun?

Beruhigen, anschauen, meditieren, sich selbst erforschen, Geduld üben, Einkehr halten, NICHT Reaktion üben, nicht bewegen, Abstand einnehmen, nicht werten, Liebe kultivieren, Mitgefühl....mit uns SELBST.

Das ist die buddhistische Essenz: nicht- religiöse Essenz. Menschsein.

Wie gut kennen wir Situationen, in denen wir am liebsten sofort ausholen, um uns zu verteidigen oder Anderen die Leviten zu lesen?!

Und: wie gut tut es: erst mal Abstand zu nehmen, zu atmen, eine Runde um den Block zu laufen?

Wenn wir zurückkommen, hat sich meist schon Einiges relativiert oder sogar aufgelöst.

Erinnerungen an alte Verletzungen, Auseinandersetzungen sind oft Trigger, die gar nichts mit der momentanen Situation zu tun haben. Es kommen Gefühle wie: "Nicht schon wieder. Das kenne ich doch schon. Es reicht jetzt für alle Zeiten. Warum immer ich? Kann er oder sie nicht mal hören? Ich hab´ die Nase voll. Gleich gehe ich ihm/ihr an den Kragen."

Emotionen, die kommen und gehen. Sie haben keine Festigkeit. Wir können sie nicht greifen oder an ihnen haften.

Wenn wir ihnen zu schnell folgen, können sie einen unüberschaubaren Schaden anrichten und Tsunamis auslösen, Konflikte, wo man manchmal gar nicht mehr weiss, wie sie genau angefangen haben. Chaostheorie: ein Schmetterlingsflügelschlag löst am Ende der Welt einen Orkan aus.

Wir leiden unter zu schnellen Reaktionen!

Ja. Wenn die Hütte brennt, sollten wir etwas unternehmen. Aber meistens brennt die Hütte nicht, sondern unser Ego.

Kurzum Frieden finden wir nur in uns Selbst. Und diesen können wir dann in die Welt tragen. Nicht umgekehrt.

©christinastuckert